Im Überblick

Ist der Stoff winddicht oder wasserdicht? Ist das Material zug- und knitterfest? Kommen die Textilien nur bei Sonne oder auch bei Regen, Sturm und Schnee zum Einsatz? Als technischer Konfektionär kennst du die Eigenschaften der Materialien, die du verarbeitest, und hast für jede Anforderung das passende Gewebe parat. Du produzierst Markisen, Lkw-Planen oder Zelte in Serie und stellst Einzelanfertigungen wie Bandenwerbung her. Dich findet man beim Planen am Computer, beim Nähen, Schweißen oder Kleben in der Werkstatt und bei der Montage vor Ort.

Worum geht´s?

Die Markise für die Terrasse, die Plane für den LKW, die Ausrüstung für das Abenteuer auf hoher See – alle Produktmaterialien müssen durch die Verarbeitung ganz speziellen Anforderungen gerecht werden und dauerhaft strapazierfähig sein. Also sind Experten gefordert: technische Konfektionäre. Sie stellen aus Kunststoffbahnen, beschichteten oder Naturgeweben zum Beispiel Autoplanen, Markisen oder Gerüstverkleidungen her. Dazu gehören auch Hightech-Materialien wie Stoffe, die mit Nanopartikeln beschichtet sind und dadurch schmutzabweisende und wasserresistente Eigenschaften aufweisen. Technische Konfektionäre schneiden anhand von Zeichnungen die Stoffe zu, nähen die Teile mit Spezialnähmaschinen zusammen und bringen Zubehör wie Riemen, Ösen oder Drahtseile an. Sie stellen aber nicht nur neue Neues her, sie halten Produkte auch instand oder reparieren diese. Die duale Ausbildung findet im Unternehmen und in der Berufsschule statt.

Ausbildungsinhalte

• Anfertigen und Anwenden von technischen Unterlagen,
• Auswählen und Einsetzen von Werk- und Hilfsstoffen sowie Zubehör
• Handhaben und Warten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und Anlagen,
• Zuschneiden von Werk- und Hilfsstoffen
• Ausführen von Näh-, Schweiß- und Klebearbeiten
• Planen, Fertigstellen und Instandsetzen von technischer Konfektionsware
• Skizzen und Fachzeichnungen erstellen und anwenden
• Arbeitsschritte festlegen, technische Unterlagen anwenden, Berechnungen durchführen
• Fertigungsverfahren auswählen
• Fügetechniken auswählen, Teile mit vertikalen und horizontalen Nähten zu einem Produkt zusammenfügen
• Zubehörteile auswählen und anbringen z.B. Reißverschlüsse, Druckknöpfe, Klettverschlüsse, Ösen,
• Beriemungen, Drahtseile, Polsterungen
• Zuschneide- und Stanzvorrichtungen einstellen
• Schnittschablonen anfertigen, Schnittlagebilder erstellen
• Materialbedarf berechnen, Zeitbedarf abschätzen
• ausgeschnittene Teile kontrollieren und kennzeichnen
• Zuschnitt von Hand bei Sonder- und Einzelfertigung
• Nähmaschinen einstellen, Nähmaterial auswählen
• Näharbeiten in unterschiedlichen Techniken ausführen, z.B. bei Zelten und Markisen
• extrem belastbare, wasserdichte Nähte anbringen
• Gurte, Schlaufen, Verstärkungen annähen
• Vormontage und Reparatur
• Qualitätskontrolle

TEXT Nadine Schättler
FOTO Shutterstock